Ein Online Shop kann nur dann erfolgreich sein, wenn er auch von einer passenden Zielgruppe besucht wird. Ist diese dann auch noch dazu bereit, ihr geliebtes EZB-Buchgeld in die von uns inszenierten Produkte oder Dienstleistungen zu investieren, sind wir auf einem akzeptablen Weg zum digitalen Point of Sale. Überwindet ein potentieller Kunde dann auch noch die Schwelle zum Kaufabschluss, entsteht im Idealfall eine langfristige Kundenbindung. Im besten Fall wird aus einem anonymen Einkäufer in unserem WooCommerce Shop dann ein sympathischer Stammkunde, der sich regelmäßig in seinem WooCommerce Kundenkonto einloggt und die Angebote unseres Webshops regelmäßig analysiert.
Damit sind wir auch schon beim Kernthema dieses Beitrags. Das Kundenkonto taugt nicht nur für spezifisches Data-Mining oder fein gesteuertes E-Mail Marketing (natürlich im Rahmen der DSGVO), sondern kann durchaus die Basis vieler Geschäftsmodelle sein. Eine Membership-Webseite ohne Kundenkonto? Keine Chance. Regelmäßige Kundenpflege? Nicht wirklich. Zielgruppenorientierte Gutscheinkampagnen? Vergiss es.
Aus Kundensicht stellen sich die Kundenkonten auch mal gerne als Hassliebe dar. Verpflichtende Kundenkonten sind nervig, der Verwaltungsaufwand mit immer neuen Passwörtern immens und die Angst vor dem Datenmissbrauch verursacht bei so manchem Kunden schlaflose Nächte und feuchte Hände beim Datenschutzbeauftragten der Region. Aber mit ein wenig Plan vom Management der WooCommerce Kundenkonten lässt sich die ganze Schose durchaus erträglich machen – für beide Seiten. Also Kunde und Shopbetreiber gleichermaßen.
WooCommerce Kundenkonto: Allgemeine Einstellungen
Die Kontoseite bildet den zentralen Anlaufpunkt des Kunden nach einer Bestellung (Neukunde) oder auch vor neuen Bestellungen durch Bestandskunden. Hier kann der Kunde seine Rechnungs- und Lieferadressen verwalten, E-Mail Einstellungen anpassen, seine (getätigten) Bestellungen ansehen und im Falle von digitalen Produkten oder Memberships auch Inhalte abrufen, die in gekauften Produkt oder Membership enthalten sind.
WordPress bzw. WooCommerce übernimmt die Einrichtung der Kontofunktion quasi automatisch. Kundenkonten bauen dabei auf den klassischen Benutzer-Konten von WordPress auf und erweitern das Rollen-Portfolio der Benutzerrechte um eine neue Rolle „Kunde“ bzw. „Customer“. Die übrige Funktionalität wird von WooCommerce ergänzt und ist unmittelbar nach dem Setup des Online-Shops einsatzbereit.
- „Mein Konto“-Seite: Hier wird die statische Seite festgelegt, unter der die „Mein Konto“ Funktion von WooCommerce eingerichtet wird und vom Benutzer erreichbar ist. Die Einrichtung kann auch über den Shortcode [woocommerce_my_accountX] erfolgen, wobei unser obligatorisches X hier natürlich verhindert, dass der Shortcode in diesem Beitrag aktiviert wird.
- Kunden-Registrierung: Legt fest, auf welchen Seiten des Webshops die Registrierung für Benutzerkonten aktiviert wird. Wenn das Anlegen von Benutzerkonten beim Checkout Pflicht ist (z.B. bei Memberships), kann man die Registrierung auf der „Mein Konto“-Seite deaktivieren. Anders verhält es sich, wenn die Kunden auch potentielle Blog-Abonnenten sein könnten oder sich aus anderen Gründen auch vor einer Bestellung registrieren möchten. Ist ein Benutzerkonto vorhanden und der Nutzer eingeloggt, wird das Konto bei einer Bestellung automatisch in ein Kundenkonto umgewandelt.
- Anmelden: Zeigt dem wiederkehrenden Nutzer eine Login-Information im Checkout an, damit dieser nicht fälschlicherweise ein neues Konto anlegt, anstatt sein bestehendes Konto für die Bestellung zu nutzen. Eine nachträgliche Zusammenlegung bestehender Konten ist zwar möglich, kostet aber unnötige Zeit und Nerven, die wir natürlich lieber in die Expansion unserer Webseite investieren.
- Kontoerstellung: Die Option „Benutzernamen automatisch aus Kunden E-Mail Adresse generieren“ nimmt dem Kunden die Denkarbeit ab und vereinfacht im Regelfall den Bestellprozess, weil der Customer im laufenden Bestellprozess an der Kasse lediglich ein Passwort für sein WooCommerce Kundenkonto festlegen muss, sich aber die zermarternde Kopfarbeit für die Schöpfung eines passenden Benutzernamens spart. Dabei dient die an der Kasse angegebene E-Mail Adresse als Nutzername für das Benutzerkonto. Andersrum führt ein selbst-generierter Nutzernamen im Bestellprozess gerne zur inflationären Nutzung der „Passwort vergessen“ Funktion und kann so manchen Shopbetreiber in den Wahnsinn treiben.
Einrichten der „Mein Konto“ Endpunkte
Ähnlich wie im Checkout an der Kasse hat auch das WooCommerce Kundenkonto sogenannte Endpunkte, die zur Auswertung des Benutzerverhaltens dienen oder zur Steuerung von eventbasierten Aktionen in Online-Memberships und der Bestellabwicklung genutzt werden.
Wenn du nicht gerade Anpassungen der Web-Analytics vornehmen musst oder eigenständige Schnittstellen und Plugins auf Basis von WordPress und WooCommerce implementierst, können die voreingestellten WooCommerce Endpunkte aber einfach unverändert bleiben.
WooCommerce Anleitungen in der Übersicht
Ansonsten hält sich der Konfigurationsaufwand für die Kundenkonten in Grenzen. Deshalb machen wir gleich mit dem nächsten Beitrag weiter und kümmern uns um die Einrichtung und Anpassung von E-Mail Templates. Alle weiteren Anleitungen des WooCommerce Tutorials siehst du hier noch einmal in der Übersicht:
- WooCommerce installieren und einrichten
- Allgemeine Einstellungen von WooCommerce
- WooCommerce Produkte und Lager verwalten
- Einfache Produkte in WooCommerce anlegen
- Gruppierte Produkte in WooCommerce anlegen
- Variable Produkte in WooCommerce anlegen
- Gutscheine, Rabatte und Sonderaktionen in WooCommerce anlegen
- Mehrwertsteuer und Steuerklassen in WooCommerce einrichten
- Versandoptionen und Versandklassen in WooCommerce
- WooCommerce Kasse / Checkout einrichten
- WooCommerce Kundenkonten konfigurieren ( liest du gerade)
- E-Mail Templates in WooCommerce anpassen
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