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Das WordPress Multisite Netzwerk ist eine der vielseitigsten Werkzeuge im Repertoire des beliebten CMS. Ein Grund dafür liegt in der effektiven Nutzbarkeit für mehrsprachige Websites auf WordPress-Basis, die gezielte Verbindung unterschiedlicher Domains und Micro-Blogs oder auch für umfangreiche Websites, die mit unterschiedlichen Funktionalitäten wie Webshop, News-Plattform, B2B-Kundencenter und weiteren Bestandteilen auffahren. Doch einen Haken hat das Ganze: Jede Multisite des Netzwerks nutzt eine eigene, unabhängige Galerie bzw. Mediathek, die jeweils in einem eigenen Upload-Ordner innerhalb des Primärverzeichnisses organisiert sind. Klar. Stellt sich die Frage, wie man nur eine Mediathek in WordPress Multisite-Netzwerken nutzen kann, um das aufwändige Management von Bildern, Videos und Dokumenten zu vereinfachen. Wir liefern die Antwort.

Warum nicht nur eine Mediathek in WordPress Multisite-Netzwerken existiert

Zunächst sollten wir uns aber trotzdem einmal kurze Gedanken darüber machen, warum das Multisite System von WordPress werkseitig nicht nur auf eine Mediathek setzt, sondern jede Multisite eine eigene Medienverwaltung besitzt. Zwei elementare Gründe sind ziemlich offensichtlich.

Multisites agieren i.d.R. inhaltlich getrennt voneinander: Das einfachste Beispiel sind Multisite-Netzwerke, die via Domain Mapping aus unterschiedlichen Domains oder Blogs innerhalb einer Domain bestehen. Ein gutes Beispiel ist hier das kostenlose Blog-Paket von WordPress.com, bei dem User eine Subdomain unterhalb der WordPress-Domain nutzen kann. Logisch, dass seine Uploads und Medien hier eigenständig verwaltet werden müssen, damit der fleißige Influencer-Newcomer nicht tagtäglich seine Selfies in den anderen zig tausenden Medien-Uploads suchen muss.

Dient die Multisite für den Aufbau mehrsprachiger Websites, sieht das Ganze schon etwas anders aus. Schließlich müssen für jede Seite und Sprache einzelne Bildbeschreibungen, ALT-Descriptions, Titel und Keywords festgelegt werden, die natürlich in der zugehörigen Sprache definiert sein müssen, damit das Konzept aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung auch aufgeht.

Multisite-Mediathek-Bildbeschreibungen

Mediathek unseres Webmagazins ceonaires.com als Multisite-Netzwerk

Auch über die technischen Vor- und Nachteile kann man hier lange Diskussionen eröffnen. Auch wenn wir das Argument redundanter Speicherbelegung gerne bringen, ist es in Zeiten von billigen Terabytes stets nicht mehr relevant. Dennoch kann es für einige Website-Betreiber sinnvoll sein, ihre Mediathek zu vereinheitlichen.

Multisite Media Sharing mit einer Mediathek

Die Lösung für unser Problem ist denkbar einfach. Mit dem WordPress-Plugin Network Media Library lässt sich die Medienverwaltung der Multisites im Handumdrehen monopolisieren. Nach dem Download oder Clone des github repositorys kann das Plugin regulär über die Netzwerkverwaltung  via „Plugins installieren“ installiert werden.

Wichtig ist, dass die Aktivierung netzwerkweit erfolgen muss, da das Plugin nur netzwerkübergreifend arbeiten kann. Dazu wird standardmäßig die SiteID 2 als primäre Mediathek verwendet. Das bedeutet, dass  beispielsweise bei einer Subdirectory-Installation die primäre Domain (domain.com) als SiteID 1 feststeht, während beispielsweise die Sprache Deutsch (domain.com/de/) als SiteID 2 gilt und entsprechend hier als Mediathek für das Media Sharing herhalten muss.

Soll eine andere SiteID genutzt werden, müssen wir dies via functions.php unseres Child Themes lösen:

add_filter( 'network-media-library/site_id', function( $site_id ) {
    return 123;
} );

Entsprechend muss hier die jeweilige SiteID ergänzt werden.

Achtung: Nach der Aktivierung des Plugins werden alte Medien nicht automatisch verlinkt und umgezogen. Daher kann es zu 404-Erscheinungen kommen, wenn die Medien in indexierten Multisite-Websites nicht angepasst werden.