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Die Keyword-Eigenschaften gehören zu den wichtigsten Parametern, die wir bei der Planung unserer SEO-Strategie berücksichtigen müssen. Schließlich entscheidet sich bereits bei der Keyword-Recherche, ob wir unsere SEO-Ziele korrekt definiert haben und ob die langfristige Suchmaschinenoptimierung unserer Website auch saftige Früchte trägt.

Es gibt also gute Gründe dafür, warum man sich schon im Vorwege mit den wesentlichen Keyword-Eigenschaften beschäftigen sollte, aus denen sich die unterschiedlichen Keyword-Arten später ableiten lassen. Aber fangen wir vorne an.

Keyword-Eigenschaften im Überblick

Kommen wir unserer Keyword-Planung einen Schritt näher und schauen uns die wesentlichen Faktoren an, die bei einem festgelegten Keyword-Thema die sprachliche Ausrichtung der Schlüsselwörter steuert und durchaus hohe Auswirkungen auf die Beurteilung durch Suchmaschinen nehmen kann.

Gerade für die tägliche Content-Praxis im Online-Marketing sind diese Faktoren wichtig, um einen lesbaren und interessanten, aber auch einen für Suchmaschinen optimierten Text schreiben zu können, der sowohl Leser als auch Crawler gleichermaßen (informell) befriedigt.

Groß- und Kleinschreibung

Keine bekannte Suchmaschine speichert Suchanfragen in ihrer direkten Groß- und Kleinschreibung ab, sondern verarbeitet alle Suchanfragen nach „toLowerCase-Systematik“, also mit einer systematischen Umwandlung aller Zeichenfolgen in Kleinbuchstaben. Für Keywords gibt es somit keine Beschränkung in Sachen Groß- oder Kleinschreibung, wenn auch natürlich eine korrekte Wortschreibweise eingehalten werden sollte.

Falls die Entscheidung zwischen >wordpress< oder >WordPress< getroffen werden muss, sollte hier die allgemein übliche und von Nutzern präferierte Schreibweise gewählt werden. Schließlich gibt es noch deutlich wichtigere Keyword-Eigenschaften, die uns in den nächsten Zeilen noch über den Weg optimieren.

Sonderzeichen und Umlaute

Leerzeichen, Bindestriche, Unterstriche, Schrägstriche, Fragezeichen, Währungszeichen und alle anderen Sonderzeichen, die wir in Webdokumenten und einer Suchmaschinenanfrage unterbringen können, werden in den meisten Suchmaschinen einfach bereinigt.

So kann unter Umständen bei einer Suchanfrage zu >iPhone<, >i Phone<, >i-Phone< oder >i_Phone< durchaus eine gleiche Ergebnisliste für die Suchanfrage gezeigt werden. Auch die Umlaute gehören zu den Sonderzeichen und werden bei einer Suchanfrage entsprechend bereinigt.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Die Darstellung von Keyword-Eigenschaften wie HTML-Umlauten wird in Suchmaschinen nicht automatisch bereinigt und dient somit klar zur Relevanzbewertung. Wie immer entscheidet auch hier der einzelne Einzelfall über Sinn und Zweck einer Bereinigung der Sonderzeichen und Umlaute.

Grundsätzlich hat die Wahl der Sonderzeichen aber keine elementaren Auswirkungen auf die Ergebnisse in den SERPs. Den Nutzern zur Liebe sollte aber eine einheitliche Schreibweise gewährleistet werden, damit nicht nur die Usability und die Professionalität einer Website gewahrt bleibt.

Schließlich kann durch die unkontrollierte Abwandlungen von Schreibweisen auch eine unübersichtliche Website-Struktur entstehen, die durch die Trennung von URLs, unzählige duplizierte Tags wie „eCommerce“, „E-Commerce“ und Co. zusätzlich verschlimmert wird.

Numerus: Einzahl oder Mehrzahl

Die korrekte Wahl zwischen Singular und Plural hat nicht nur für den Sprachstil eine wesentliche Bedeutung. Suchmaschinen sind algorithmisch zwar grundsätzlich in der Lage, ein Substantiv einer Suchanfrage aus einer Singular-Form in eine Plural-Form zu überführen und umgekehrt, aber je nach Sprache und Begriffswahl kann es hier zu einer großen Begriffsstreuung kommen.

Denn nicht immer können die Algorithmen in Abhängigkeit von Sprache und Sprachstil des Nutzers einen korrekten Rückschluss auf den Numerus verwendeter Begriffe ziehen.

Als Webseiten-Betreiber oder Autor sollte man sich deshalb genau überlegen, welcher Numerus der Keywords für den Content am besten geeignet ist. Denn im Zweifelsfall bildet Google eine Relevanzgewichtung zwischen zwei direkt konkurrierenden Suchergebnissen, von denen das Ergebnis Vorrang in den SERPs erzielt, welches näher an der Suchanfrage des Nutzers ist.

Will heißen: Sucht der User im Plural, werden auch Keywords im Plural bevorzugt, weil die Relevanz einfach größer ist. Das ist aber nicht in Stein gemeißelt! Auch hier behalten sich die smarten Suchmaschinen im Einzelfall vor, durch welchen Touring-basierten Hokus-Pokus hier eine Relevanzgewichtung erstellt wird.

Ge-trennt oder zusammen

Schon mal ein Online-Informationsportal zur Vermögenszuordnungszuständig- keitsübertragungsverordnung ins Leben gerufen? Nein? Gut, denn die Keyword- Optimierung dieser 56-stelligen Buchstabenkonstellation mit staatsrechtlichem Ursprung könnte sich als verdammt schwierig erweisen.

Das brachiale Keyword überschreitet die meisten Zeichenbegrenzungen und Vorgaben für Anzeigentexte oder Meta-Informationen. Solche Keyword- Mutanten eignen sich also nur bedingt für die Suchmaschinenoptimierung.

Aber was tun, wenn Produkt oder Dienstleistung unweigerlich mit langen Keywords zusammenhängt? Einfach auftrennen? Schreiend im Kreis rennen und nach besseren Alternativen suchen? Ist Vermögens-Zuordnungs-Zuständigkeits- Übertragungsverordnung vielleicht die bessere Alternative?

In der SEO-Praxis fällt auf, dass derartige Monster-Keywords kein hohes Suchvolumen aufweisen, obwohl es eigentlich ein generischer Shorttail-Begriff ist, der „nur“ aus einem Wort besteht. Dafür aber aus enorm vielen Buchstaben.

Und dieser Sachverhalt macht eine fehlerfreie Eingabe oder ein Korrekturlesen solcher Keywords aus Nutzersicht schwierig. Deshalb vermeiden die meisten Suchenden auch die Eingabe solcher Begriffe, wenn sie keine explizit vordefinierte Suche ausführen möchten. Wir sollten die Verwendung solcher Keywords also vermeiden und stattdessen gleichwertige Alternativen suchen, die das Suchverhalten der Nutzer besser widerspiegeln.

Zudem macht eine Trennung anhand von Bindestrichen nur Sinn, wenn das im Sprachgebrauch auch üblich ist. Ob wir also >Zigarren-Cutter< oder >Zigarrencutter< nutzen, hängt in erster Linie vom Nutzerverhalten in der Suche ab. Die meisten Suchmaschinen-Algorithmen normalisieren die Keywords ja ohnehin und kürzen Sonderzeichen wie Bindestriche oder Unterstriche aus dem Keyword heraus.

Also gilt: Das Keyword muss auch ohne Trennzeichen seine Themenrelevanz und Eindeutigkeit behalten! In unserem Beispiel lässt sich aber auch ein Synonym einführen, das unsere Zunge vor dem Verknoten schützt und im Sprachgebrauch der Beamten trotzdem üblich ist.

Wie wäre es mit VZOZÜV, der gängigen Abkürzung für diese Verordnung? Oder eine Umschreibung mit mehreren Substantiven und Hilfsverben? Alles ist besser als dieses hässliche Juristen-Konstrukt.

Synonyme

Neben einer zuverlässigen Kaffeemaschine, körperlicher Fitness und dem nötigen Web-Know-How gehören Synonyme zur absoluten Grundausrüstung jedes SEO- Experten und den zukünftigen Website-Ownern. Bei der täglichen Content-Produktion kommt es nämlich darauf an, dass Inhalte einerseits leserlich gestaltet werden und Mehrwert für den Nutzer bieten, andererseits aber auch harte Kriterien für eine adäquate SEO erfüllenn müssen.

Synonyme verbinden dieses komplexe Denkmuster auf eine elegante Art und Weise. Aus Nutzersicht können wir dem Besucher einen leserlichen Text bieten, der durch die gezielte Verwendung von Austauschwörtern eine erfrischende Vitalität und Lesbarkeit erhält.

Auf Seiten der Suchmaschinenoptimierung lässt sich mit Hilfe der Synonyme ein smartes Portfolio an alternativen Suchbegriffen im Text unterbringen, ohne dass dem Leser oder dem Crawler ein nerviges „Keyword-Spamming“ sauer aufstößt.

Eine gewisse Keyword-Dichte sollte nicht über- oder unterschritten werden. In der SEO-Praxis sind zwischen 0,3 über 0,5 bis 1% Keyword-Dichte im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Wörter eines Textes üblich. Alles darüber kann aber nur noch durch den gezielten Einsatz von Synonymen aufgefangen werden, wenn der Text nicht unleserlich werden soll.

Ein beliebtes Tool für die Synonym-Recherche ist Woxikon. Hier lassen sich neben den deutschen Begriffen auch Synonyme für englische Begriffe abfragen. Im Content-Alltag springt man quasi pausenlos zwischen Schreibfenster und dem Woxikon hin und her!

Flexionen

In der Grammatik bezeichnet eine Flexion die Änderung der Wortgestalt zum Ausdruck gewisser grammatischer Merkmale bzw. der grammatischen Funktion im Satz. Synonym gilt der Begriff Beugung oder Biegung. Grammatische Kategorien der Flexion sind im Deutschen:

  • Person
  • Numerus
  • Tempus
  • Modus
  • Genus
  • Kasus
  • Stärkeflexion

Dass der Numerus bereits nicht zu unterschätzende Bedeutung für die SEO hat, habe ich gerade ja schon erklärt. Suchmaschinen berücksichtigen Tempus, Genus oder Kasus aber nur bedingt bei der Auswahl von Suchergebnissen, weil Keyword-Anfragen ohnehin i.d.R. auf ihre Ursprungsform normalisiert werden, bevor eine Suchanfrage verarbeitet wird. Das stellt sicher, dass eine größere Anzahl an relevanten Treffern bei einer zu spezifischen Suchanfrage geliefert werden kann.

Idealen Anhaltspunkt bieten auch hier die Google Search Console und der Keyword-Planer von Google Ads. Diese Tools schlagen häufig verwendete Keyword- Varianten automatisch vor, ähnlich wie Google Suggest, also die Keyword- Vorschläge, die bei der Eingabe einer Suchanfrage erscheinen, wenn man die Suchanfrage nicht ausführt.

Beispiel für Google Suggest

Ein Beispiel für die automatische Vervollständigung in Google Suggest – hier ausnahmsweise an Halloween!

Wortkombinationen

Bildet man Wortgruppen um ein Keyword, lassen sich relevante Keyword-Kombinationen ermitteln, die ein viel größeres Spektrum an Suchanfragen bedienen können. Dazu listen wir alle themenrelevanten Begriffe kategorisch auf und bilden Wortgruppen für die nachfolgende Keyword-Optimierung.

Diese Technik hat insbesondere bei Online-Shops eine herausragende Bedeutung, weil mehrere Zielgruppen mit unterschiedlichem Suchverhalten angesprochen werden sollen.

Wenn wir einen Online-Shop mit lokaler Weinbar samt Shop und altmodischer Registrierkasse in der Hamburger Altstadt für hochwertige Weine in den SERPs von Google und Co. platzieren wollen, aber auch den hanseatischen Wein- Liebhaber aus der Nachbarschaft in unserem Geschäft begrüßen möchten, eignen sich die folgenden Wortkombinationen als Grundlage für eine SEO:

Allgemeine Ausrichtung:

  • „Rotwein Hamburg“
  • „Rotwein Hamburg Altona“
  • „Rotwein Berlin“
  • „Rotwein München“ (…)

Spezifische Ausrichtung (Online Shop):

  • „Wein Online Shop Hamburg“
  • „Wein Online Shop Hamburg Altona“
  • „Wein Online Shop Berlin“
  • „Wein Online Shop München“ (…)

Lokale Ausrichtung:

  • „Wein Fachhandel Hamburg“
  • „Wein Fachhandel HafenCity“
  • „Weinfachhandel Hamburg Altona Altstadt“ (…)

Die Strategie hinter dem Konzept sollte deutlich werden, lässt sich aber in jede erdenkliche Richtung einer jeden Branche umwandeln und ausbauen.

Falsche orthografische Schreibweise

Hier kommt Rechtschreibung ins Spiel, die als unbewusste SEO-Strategie gewertet werden kann. Ein einfaches Beispiel aus der Praxis, das nahezu jeder von uns mindestens einmal unfreiwillig in seiner Internet-Laufbahn demonstriert hat:

Eine URL-Eingabe für google.com, die aber aufgrund von Flüchtigkeit oder klemmender Tasten schnell auch gooogle.com, googe.com, oogle.com oder einfach gogle.cm heißen kann, verdeutlicht das Problem.

Aus Google’s Sicht werden falsche Schreibweisen automatisch korrigiert und die Ergebnisliste der Suchanfrage entsprechend angepasst. „Meinten Sie…?“

Aber für kleinere Webseiten oder Marken kann das durchaus zum Problem werden. Denn nicht immer ist eine automatische Korrektur gewünscht. Gerade wenn es sich der Markennamen sehr eng an generischen Begriffen orientiert, die oftmals mit einer leichten Abwandlung im Wortstamm gesucht werden.

Es empfiehlt sich also, den eigenen Domain- und Markennamen sowie das Keyword-Portfolio nach bestimmten Schreibweisen zu analysieren, die häufig falsch geschrieben werden. In der SEO-Praxis korrigiert Google falsche Schreibweisen automatisch und der Nutzer merkt zum Teil überhaupt nicht, dass er bei seiner Eingabe etwas zu flüchtig war, weil ihm trotzdem korrekte Ergebnisse in den SERPs angezeigt werden.

Die Korrektur kann im gewissen Rahmen aber „ausgetrickst“ werden, wenn die falschen orthografischen Schreibweisen in die die Keyword-Strategie Einzug finden und bei der Optimierung berücksichtigt werden.
Damit lassen sich sogar Konkurrenten überlisten, die eine falsche Schreibweise eines konkurrierenden Keywords nicht optimiert haben.

SEO-Essentials komprimiert

Das war nur ein kleiner Ausflug in ein Teilgebiet der Suchmaschinenoptimierung. Falls du tiefergehende Informationen für die erfolgreiche SEO deiner Website benötigst, kannst du gerne auf unser SEO Handbuch zurückgreifen, dass dir alle wichtigen Grundlagen für die gezielte deiner Website vermittelt. Nicht nur für WordPress!