Nachdem die Beta-Version von WooCommerce 3.7 bereits im Juli ausgiebig getestet werden konnte, fand im August 2019 nun endgültig der Rollout der neuen WooCommerce-Version statt. Bereits Update 3.6 brachte einige größere und funktionale Neuerungen, die sich in die neue Update-Routine von WooCommerce gut integrieren und mit dem neuen Update quasi nahtlos fortsetzen.
Anstelle weniger Major-Releases werden die WooCommerce-Updates in Zukunft frequenter als Minor-Release veröffentlicht und sind damit grundsätzlich auch vollständig abwärtskompatibel für ältere WooCommerce-Installationen. Dennoch sollten vor einem WooCommerce Update alle relevanten Plugins und Themes auf dem neusten Stand sein, um etwaiges Fehlverhalten auszuschließen. Die obligatorischen Datenbank-Backups seien nur am Rande erwähnt. Software führt ja nunmal auch gerne ein eigenständiges Dasein, das nicht immer nachvollziehbar ist.
Neuerungen in WooCommerce 3.7
Natürlich bringt V3.7 nicht nur funktionale Neuerungen. Automattic hat auch mal wieder kräftig unter der Haube von WooCommerce gewerkelt und zeitgleich die Mindestanforderungen für WooCommerce etwas hochgeschraubt. Was aus Gründen der WordPress-Sicherheit ohnehin als obligatorisch gilt, wird nun mit der Mindestanforderung auf PHP 5.6 manifestiert. Auch wenn hier natürlich zu erkennen ist, dass Automattic noch immer veraltete Hosting-Systeme unterstützt, die aufgrund ungekapselter Software-Individualisierung nicht auf eine aktuelle PHP-Version wie 7.1 oder 7.2 updaten können, was nicht nur aus Gründen der Performance sinnvoll ist. Sicherheitstechnisch liegt PHP 5.6 auch nicht mehr auf der Höhe der digitalen Zeit.
Ganz nebenbei wurde die REST-API aus dem Core von WordPress in eine eigene Paketverwaltung verlagert, die mit der Hilfe von Composer und PHP 5.6+ nun endlich effektiv nutzbar wird. Der WooCommerce-Endverbraucher muss sich hier allerdings nicht weiter drum kümmern und kann seine Updates wie gewohnt durchlaufen lassen.
Product Blocks 2.3
Der mit WordPress 5 offiziell eingeführte Gutenberg-Editor stieß in der WordPress-Community nicht überall auf absolute Nächstenliebe. Wie so oft, wenn größere Unternehmen Neuerungen einführen, die die Menschen zum umdenken zwingen, müssen auch WordPress-Nutzer in Version 3.7 mit einer Art USB-C Zwang auskommen.
Denn der herkömmliche Produkt-Editor hatte bereits mit WordPress 5.0 und dem letzten Major-Release von WooCommerce seinen Rentenantritt begonnen. Die auf visuellen Blocks basierende Editor-Funktion soll Beiträge, Seiten und auch Produkte als verwandter Beitragstyp flexibel editierbar machen und WordPress-Themes von umfangreichen Layout-Builder entkoppeln, die den Quellcode der meisten Websites unnötig aufblähen.
WooCommerce Product Blocks ist als Plugin verfügbar und kann entsprechend für alle aktuellen WooCommerce-Versionen nachgerüstet werden. Die Version bringt u.a. folgende Features:
Focal Point Picker für Featured Product Block: Images lassen sich nun mit einem Fokuspunkt oder Brennpunkt ausstatten, dessen Selektion die Basis für die automatische Generierung von Thumbnails darstellt. Durch das korrekte Setzen des Punktes (über das entsprechende Sidebar-Widget) lässt sich also sicherstellen, dass Produktbilder auch in kleineren Auflösungen korrekt dargestellt werden.
Dazu wurde die Suchfunktion im Featured Product Block und in den weiteren Produktblöcken optimiert und lädt nun deutlich performanter. Zudem wurden einige Produkt-Blöcke umbenannt und ein Categories List Block hinzugefügt.
Zusätzlicher Inhalt bei allen WooCommerce E-Mail Templates
Wer sich bereits damit beschäftigt hat, die WooCommerce E-Mail Templates anzupassen, konnte sich in der Vergangenheit immer wieder über mangelnde Anpassungsmöglichkeiten beschweren. Zwar gibt es noch immer keinen integrierten Layout-Editor, der die manuelle Anpassung der Templates via HTML vereinfacht – in der Praxis ist das aber auch nicht unbedingt nötig. Es existiert eine Vielzahl an HTML-Editoren, die kostenlos im Plugin-Store von WordPress zur Verfügung stehen.
Doch gerade die Einbindung zusätzlicher Inhalte war schon immer mit etwas kniffliger Template-Arbeit verbunden. Für alle, die kein aufwändiges E-Mail Design im Sinne ihrer Corporate Identity benötigen, bietet das Default-Template ausreichend Einstellungsmöglichkeiten und mit dem Update auf WooCommerce 3.7 nun auch ein zusätzliches Inhaltsfeld, das unter dem Hauptinhalt der Mail angehängt wird.
Hier können die folgenden Platzhalter verwendet werden:
- {site_address}
- {site_title}
- {order_number}
- {order_date}
Automatische Gutscheincode-Generierung
Ein weiteres sinnvolles Feature ist der auto coupon generator, der nun standardmäßig in WooCommerce integriert ist. Vormals mussten Shop-Betreiber bei der Verwendung von Gutscheinen immer händisch einen Gutscheincode generieren, der natürlich möglichst einzigartig sein sollte. Als Workaround galten nur einige Coupon-Management Plugins, die für diesen einfachen Zweck jedoch i.d.R. zu überladen sind. Finden lässt sich die Funktion nun direkt im Gutschein-Tool von WooCommerce, in dem sich nun ein zusätzlicher Button für das Generieren einzigartiger Gutscheincodes findet. Der dahinterliegende Algorithmus lässt sich übrigens vollständig durch die Verwendung von Filter customisieren.
WooCommerce Shop individualisieren
Wie du deinen eigenen WooCommerce Online-Shop optimal auf deine individuellen Bedürfnisse abstimmst, performant und sicher gestaltest und für weitere Geschäftsmodelle wie digitale Produkte und Online-Memberships rüstest, erfährst du natürlich in unserem umfangreichen Handbuch für WordPress und WooCommerce.
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