Du betreibst ein Business, das mit dem Vertrieb von Konkurrenzprodukten zu WordPress-Webseiten oder mit klassischen Dienstleistungen wie Webdesign und Web-Development seine knackigen Brötchen verdient? Dann fällst du oder dein Unternehmen nicht unbedingt in die Zielgruppe dieses Artikels, der vielmehr auf WordPress Startups ausgelegt ist, die das mächtige CMS WordPress als effizientes Tool für den Aufbau der eigenen Firmenwebseite, Produkt-Detailseite oder Landing-Page nutzen können.
Umso besser, dass alle übrigen Unternehmer, Selbständigen, Anwälte, Notare, Ladenbesitzer, Fotografen, Gastronomen oder Ärzte völlig sorgenfrei auf eine individuelle WordPress-Lösung setzen können, die ihr Business im digitalen Zeitalter angemessen repräsentiert, wahlweise auch mit umfangreichen Online-Shop und E-Commerce-Plattform. Und genau darum geht es in diesem Beitrag.
Wir fächern die Chancen, Funktionen und Risiken der beliebtesten Content Management Software, die wir mit unserem vorherigen Artikel bereits vorgestellt haben, hier noch einmal ausführlich auf. Am Ende wirst du einsehen, dass WordPress als CMS ein erstaunlich mächtiges Werkzeug ist, mit dem du das Internet ein kleines Stück prägen und dein eigenen WordPress Startup das Web gezielt erobern kann.
WordPress Startups: Business-Accelerator und Garant für Fortschritt?
„Done is better than perfect.“
Dieser smarte Satz geht auf Sheryl Sandberg zurück, einer erfolgreichen Geschäftsfrau und mittlerweile COO von Facebook Inc. Erstaunlicherweise lässt er sich auf so ziemlich jedes Business übertragen. Jeder ambitionierte Mensch kennt dieses eine Problem, das jeglichen Fortschritt eliminiert, bevor er überhaupt einsetzen konnte. Man sagt, manch einer (oder ein Business) sei an den Symptomen krankhafter Perfektion zu Grunde gegangen. In Zeiten der Digitalisierung und rasanter Globalisierung trifft das mehr zu denn je zuvor.
Kein Wunder, angesichts der Auswirkungen, die ein bedingungsloser Perfektionismus mit sich bringen kann. Ohne Frage verdanken viele Menschen und Unternehmen ihrem Erfolg einem mehr oder weniger absoluten Perfektionismus. Ungebremster Wille nach fehlerfreien Arbeitsergebnissen ohne Optimierungspotential bildet die Säule vieler moderner Konzerne und ihrer starren, hierarchischen Führungsstrukturen, ihrer Teams und ihrer Arbeitskräfte. Zumindest in der Theorie. Doch in jungen Unternehmen und WordPress Startups ist Perfektionismus oftmals so erwünscht wie die Schwiegermutter beim Champions-League Grillabend mit den Jungs.
Schon mal ein Buch geschrieben? Eine Dissertation an der Universität? Dann weißt du vermutlich, wovon ich rede. Bereits hier kann ein krankhafter Perfektionismus dazu führen, dass du kläglich scheiterst. Schlichtweg, weil du deinen Job nicht erledigst. Weil die Arbeit angesichts niemals endender Korrekturversuche nicht fertig wird. Du deine Fristen nicht einhalten kannst, du im Fokus formeller „Schwierigkeiten“ den eigentlichen Sinn dieser Arbeit völlig verdrängst. Deinen persönlichen Erfolg und den fundamentalen Abschluss deiner harten Arbeit.
Hier musst du einen klaren Schlussstrich setzen. Das Ergebnis deiner Arbeit muss gut und zielführend sein, keine Frage. Aber wenn es Fehler enthält, wirst du noch ausreichend Gelegenheiten haben, diese zu verbessern. Und je besser dein Produkt ist, desto mehr werden dir deine Customer dabei helfen, es noch besser zu machen! Vergiss die Fortschritte nicht. Denke an dein Business. Und denke an deine Kunden. Ein schlechtes Produkt ist schlechter als gar kein Produkt! Ein gutes Produkt mit Optimierungsbedarf ist aber schon gut genug, um damit im Markt zu starten! Done is better than perfect.
The 99/1 rule – Gilt auch für WordPress Startups
„I got 99 problems, but a bit** ain’t one.“
Auch wenn Shawn Carter (Rapper „Jay Z“) mit seiner provokativen Anspielung den Eindruck erwecken mag, dass er die Fäden hinter 99/1 zieht, ist das ausnahmsweise mal nicht der Fall. Auch Z’s Imperium aus Unternehmen und Plattenfirmen kennt Grenzen.
Vielmehr will ich mit 99/1 den Einsatz von WordPress als CMS für Entrepreneure beschreiben. Es gibt viele Gründe, die für den Aufbau und Einsatz einer professionellen Webseite sprechen. Pitches vor Investoren, Produkt-Launches, News oder einfach eine Landing-Page für die eigenen Produkte. Eine Webseite muss genau das leisten, wofür sie gedacht ist. Und daher gilt: 99% Perfektion / 1% „f*** off“ – ein diskussionswürdiger Ansatz? Mag sein.
Doch angesichts der unzähligen Stunden, die Webdesigner, Unternehmer und Co. vorher in eine konventionelle Webseite stecken müssen, die in der eigentlichen Produktentwicklung später fehlen, ist dieser Ansatz mehr als berechtigt. Warum dauert das Design einer einfachen Landingpage oder Produktseite, die wenige Produktfotos, ein paar Zeilen Text und Grafiken enthält, unzählige Stunden oder gar Tage? Liegt es an dem Drang nach Perfektion? Unsinn. Die Realität kennt keine Perfektion.
Die Realität kennt nur den ständigen Drang nach Optimierung – und genau das macht Perfektion aus. Also warum bis zur Perfektion warten und die Entwicklung des eigenen Business behindern, wenn es auch ganz anders geht?
Genau hier spielt WordPress sein Ass aus. Das CMS kann zu 99% alles, was dein Business erfordert. Und die übrigen 1%? Nun ja. Für die finden sich immer irgendwelche Lösungen. Irgendwann. Wir finden Lösungen. Dabei ist es unerheblich, ob das Business einen flexiblen Online-Shop mit Membership-Funktion, ein bebildertes Produktportfolio oder ein dynamisches Layout für mobile Geräte erfordert. WP kann’s.
Investiere nicht zu viel Zeit in die Entwicklung einer einzigen unflexiblen Webseite, wenn der Erfolg deines Business auf einem ganz anderen Produkt beruht. Nutze die Funktionen eines flexiblen CMS wie WordPress, entwerfe den für dein Produktportfolio wichtigen Teil der Webseite, launche es und beginne mit der Optimierung „on the fly“, sobald das erste Kundenfeedback es möglich macht. Das zeichnet ein WordPress Startup aus.
Du wirst immer Feedback zu deiner Webseite und deinem Produkt erhalten. Positives Feedback oder negatives Feedback. Und wenn du smart bist, wirst du genau dieses Feedback in die Weiterentwicklung deiner WordPress-Webseite und deiner Produkte investieren. Und nicht deine Zeit mit der Kommunikation zwischen deinem Webdesigner und dem Programmierer verschwenden.
Ein Überangebot an Funktionen für WordPress Startups
Was sich zunächst eher negativ anhört, entpuppt sich als absoluter Vorteil dieses weit verbreiteten Content Management Systems. Aufgrund der überwältigen Auswahl an Themes, Plugins und Templates (eine kleine Variante der Themes) kann WordPress an nahezu alle Bedürfnisse angepasst und völlig individualisiert werden. Für jedes Business.
Themes übernehmen dabei die Aufgabe der visuellen Gestaltung des Frontends. Was ansonsten Webdesigner in mühevoller Handarbeit erledigen, hat hier i.d.R. ein Team von professionellen Designern erledigt. Das Ergebnis ist eine allgemeine „Designvorlage“, welche die Grundoptik und die Funktionalität der Webseite festlegt, den technischen Kern der Software aber weitestgehend unberührt lässt und somit die Flexibilität für Änderungen, Updates und Erweiterungen aufrecht erhält.
Dabei sind jedoch alle Elemente, anders als bei konventionellen „Homepage-Baukasten“, völlig individualisierbar, sodass niemals der Eindruck einer vorgefertigten Webseite entsteht. Mit etwas Programmierkenntnissen sind Themes generell sogar eigenständig erweiterbar und können an viele Bedürfnisse angepasst werden. Mit den nötigen Kenntnissen in HTML, CSS, JavaScript und PHP lassen sich so sogar völlig individuelle Webseiten auf WordPress-Basis programmieren, die den technischen Kern des CMS nutzen.
Aufgrund der technischen Struktur von WordPress-Webseiten, in der prinzipiell nur Beiträge und statische Seiten als inhaltliche Ressourcen vorkommen, kann die Optik der WordPress-Seite problemlos verändert werden. Das ist möglich, weil alle wesentlichen Inhalte der Seite in der zugehörigen Datenbank gespeichert werden, auf die das Theme zur Darstellung zugreift. Wechselt man das Theme und damit das Design der WordPress-Webseite, verändert sich zwar die Optik, die Inhalte bleiben aber unverändert. So kann man problemlos von einem Design zum anderen wechseln, ohne die geschaffenen Inhalte zu verlieren.
Damit kann ein WordPress Startup flexibel mehrere Themes testen, ohne sich im Vorwege festlegen zu müssen. So lässt sich unkompliziert das passende Theme finden, das den eigenen Anforderungen an Funktionalität, Layout, Design und Branding gerecht wird.
Wir beleuchten kurz die grundlegende WordPress-Logik:
- Beiträge sind das Blog-Element, das chronologisch und nach Beitrags-Kategorien sortiert (datiert) in Archiven gespeichert wird. Auch dieser Artikel ist ein Beitrag mit Autor, Titel, Datum und einer zugeordneten Kategorie. Allerdings ist ein Beitrag keineswegs nur eine Art „Tagebucheintrag“, sondern kann ebenfalls als dynamische Seite gestaltet werden und Fotos, Videos, Links und Dokumente enthalten. Beiträge können in WordPress auch News-Artikel, Produkt-Informationen oder sonstige Leistungsübersichten darstellen, die für den Aufbau von WordPress Startups relevant sein können.
- Statische Seiten bilden das klassische Website-Element von WordPress. Auf diese „statisch“ eingerichteten Seiten, die nicht in Archiven sondern unter einer statischen, sich nicht verändernden URL gespeichert werden und abrufbar sind, verbergen sich generell weiterführende Inhalte oder solche, die nicht dynamisch sind, wie z.B. ein Impressum, AGB, Kontaktformulare, Medien-Galerien oder Ähnliches. Das heißt aber nicht, dass sich die URLs von Beiträgen permanent ändern. Vielmehr geht es hier um die Archiv-Funktion, die in WordPress keine Seiten aufnimmt.
- Plugins sind neben den Themes das zentrale Konzept von WordPress-Webseiten. Plugins stellen eine Art Addon oder Erweiterung dar, mit der der eigentliche Funktionsumfang von WordPress um beliebige Funktionalitäten erweitert wird. So können ganze E-Commerce Webshops durch ein professionelles Plugin auf einer WordPress-Webseite aufgebaut werden. Und das mit integrierter Payment-Schnittstellen, User-Tracking, After-Sales Management und Warenwirtschaft.
- Templates sind eine kleine Form der Themes, die aber nicht systemweit, sondern nur für einzelne Seitenabschnitte implementiert werden könne. Ein Beispiel für den Einsatz eines Templates ist z.B. ein eigenständiges SignUp Formular für ein Newsletter oder ein eigens designtes E-Mail Template, das für den Versand von E-Mails über die WordPress-interne phpmail()-Funktion oder via SMTP-Plugin verwendet wird. Die meisten Templates für derartige Funktionen werden aber direkt über das installierte Theme oder zusätzliche Plugins mitgeliefert.
Wie WordPress Startups mit Online-Shops punkten
Mit dem kostenlosen Shopsystem WooCommerce lässt sich eine WordPress-Webseite im Handumdrehen in eine vollwertige E-Commerce Plattform verwandeln, die für den Verkauf sämtlicher Produkte und Dienstleistungen geeignet ist. Egal ob physische Produkte wie T-Shirts, Merchandise, Elektronik oder Lebensmittel, digitale Produkte wie Software, eBooks, Lizenzen und Musikdateien oder Dienstleistungen wie Hotelbuchungen, Reservierungen in Restaurants und Event-Tickets: Mit WooCommerce können WordPress Startups in wenigen Schritten die nötigen Shopfunktionalitäten aufbauen, die für den erfolgreichen Vertrieb der eigenen Produkte und Dienstleistungen nötig sind.
Absoluter Pluspunkt für das flexibel Shopsystem, das auch nach Bedarf nachträglich auf eine bestehende WordPress-Installation aufgeschaltet werden kann. Das macht gerade gerade dann Sinn, wenn aus der Aufbau eines Online-Shops am Anfang aus Kostengründen noch nicht drin ist oder ein Produkt-Launch vorgezogen wird, weil der eigene Rechtsberater die umfangreichen AGBs für den Start des Webshops noch nicht wirklich fertig hat.
Die Chance liegt im Detail
Das war nur ein kleiner Einblick in den großen Funktionsumfang von WordPress. Die eigentliche Chance liegt jedoch in der komplexen Einfachheit der Software. Richtig gelesen. Auch wenn dieses Oxymoron auf den ersten Blick zunächst merkwürdig erscheint, leuchtet es auf den zweiten jedoch ein: WordPress ist komplex, aber trotzdem einfach zu bedienen, wartungsfreundlich und verständlich!
Und genau das ist der fundamentale Vorteil des CMS gegenüber vielen anderen Systemen. WordPress-Webseiten können von jedem (Laien) bedient werden. Mit ein wenig Geschick kann sich jeder Mitarbeiter eines WordPress Startups, Chefredakteur, Selbständiger oder sogar Rentner in dieses geniale Kunstwerk aus PHP-Code und Javascript einarbeiten, zurechtfinden und beeindruckenden Content schaffen. So liegt das Management der eigenen Webseite nicht mehr in der Hand schwer erreichbarer und überlasteter Programmierer, sondern in der eigenen Hand. In der Hand fähiger Mitarbeiter und Unternehmer. Und die sind bekanntlich am zuverlässigsten. Zumindest dann, wenn sie nicht bei der Deutschen Bank arbeiten oder den BER planen.
In Zeiten von digitaler Informationsproliferation im Internet stumpft der allgemeine User, also ein potentieller Kunde, zunehmend ab. Aufdringlicher, unnötiger und schlechter Content versucht an jeder Ecke des Internets die Aufmerksamkeit des Users zu gewinnen. Werbung funktioniert nur noch bedingt. Hochwertiger Content rückt in den Mittelpunkt. Und genau dafür existiert WordPress.
Wie man hochwertigen Content mit Hilfe dieser Blog-Software schafft, erklären wir in unserem nächsten Artikel über die wichtigsten Funktionen und das Handling von WordPress-Webseiten.